In beinahe traditioneller Manier haben deutsche Rüstungsproduzenten in den letzten 15 Jahren mehrere Montagefabriken für Waffen und Überwachungsausrüstung in Nordafrika errichtet – unter erfolgreicher Umgehung deutscher Exportrestriktionen. Algerien und Ägypten sind dabei die Schlüsselpartner der deutschen Industrie in der Region und betrachten derlei Projekte als Souveränitätsgewinn. Flankiert wird diese neokoloniale Stabilisierung nordafrikanischer Eliten heute mit der polizeilichen Hochrüstung der europäischen und nordafrikanischen Außengrenzen zwischen Casablanca in Marokko, Sfax in Tunesien und Rafah auf Ägyptens Sinaihalbinsel.
Referent: Sofian Philip Naceur
Donnerstag, 6.9.2024 um 16 Uhr