Krieg dem Krieg! Antikapitalistischen Block auf der Demo am 3. Oktober 2025 in Berlin

Kommt zum antikapitalistischen Block bei der bundesweiten Demo „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ am 3. Oktober in Berlin. 

Die Bundesregierung setzt derzeit das größte Aufrüstungspaket in der Geschichte der Bundesrepublik um – hunderte Milliarden für Waffen und Kriegsfähigkeit. Während die Aktienkurse der Rüstungskonzerne ins Unermessliche klettern, ist klar, auf wessen Kosten die Wiederaufrüstung gehen wird. Die Jugend soll „kriegstüchtig“ werden und als Kanonenfutter auf den Schlachtfeldern der Zukunft sterben. 

Dagegen werden am 3. Oktober Tausende in Berlin und Stuttgart auf die Straßen gehen. Wir rufen dazu auf, gemeinsam antikapitalistische Positionen auf der Demonstration „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ am 3. Oktober in Berlin sichtbar zu machen. Denn Krieg und Elend abzuschaffen, heißt mit dem Kapitalismus zu brechen. Deswegen wollen wir uns mit möglichst vielen Menschen zu einem antikapitalistischen Block zusammenschließen. Wir sind nicht Teil des offiziellen Demo-Bündnis, unterstützen aber die Inhalte des Aufrufs

Zum Antimilitarismus gehört für uns eine Kritik am kapitalistischen System und nationalen Lagerdenken, das in Teilen der Friedensbewegung gelegentlich – zum Beispiel in Form von Russlandfahnen – aufscheint. Es ist klar, dass es führenden deutschen Politiker:innen, die heute ganz offen Aufrüstung zur Durchsetzung westlicher Interessen in der Welt propagieren, nicht um die Einhaltung von Menschenrechten geht. Das zeigt nicht zuletzt das Paktieren mit nützlichen Autokraten wie Erdoğan und die offene Unterstützung der menschenverachtenden Regierung Benjamin Netanjahus. Dass einige Nationalstaaten in der internationalen Hackordnung weiter unten stehen, bedeutet aber nicht, dass sie nicht ihrerseits versuchen, ihren heimischen Unternehmen Zugriff auf Ressourcen anderswo zu sichern. Daher verwehren wir uns einem Lagerdenken, das die Klassenherrschaft verkennt und meint, in jeglichen gegen die globale Vorherrschaft der USA gerichteten Initiativen das „kleinere Übel“ erkennen zu wollen. Gleichzeitig ist auch uns die Heuchelei unerträglich, mit der die NATO-Staaten ihre eigenen imperialistischen Ambitionen verschleiern. Auf beiden Seiten zementiert die Logik des kleineren Übels den kapitalistischen Normalzustand, für dessen Traurigkeit und Zerstörungskraft wir niemals unsere Fahnen schwingen werden. Was Frieden eine Perspektive gibt, ist internationale Solidarität von unten.

Klar ist also auch, dass Parteien wie die AFD keine Verbündeten im Kampf gegen Krieg und Militarisierung sein können. Wer Waffenlieferungen mit der Begründung ablehnt, sie nützten deutschen Interessen nicht, wird uns umgekehrt jederzeit in den Schützengraben schicken, wenn es den von ihnen formulierten „deutschen“ Interessen nützen sollte. Sie verschleiern die Interessen ihres eigenen Kapitals, während sie immer wieder propagieren, dass „den Deutschen“ mehr zustünde als anderen Menschen in der Welt. Genau dieser Chauvinismus spaltet die Menschen und macht sie empfänglich für die Kriegspropaganda der Herrschenden. Doch wir haben wesentlich mehr gemein mit den Menschen, auf die wir schießen sollen als mit jenen, die uns in die Schützengräben schicken!

In diesem Sinne: Nie wieder Krieg! Die Waffen nieder!
Kommt zum Demo-Treffpunkt für den antikapitalistischen Block,
13 Uhr vor dem Tor zum Haupteingang der Humboldt-Uni, Unter den Linden 6.

Rheinmetall Entwaffnen Berlin

Massive Polizeigewalt gegen Abschlussparade des Rheinmetall-Entwaffnen-Bündnisses

Pressemitteilung: Veranstalter:innen sprechen von politisch motiviertem Angriff und prüfen Klage gegen die Auflösung der Versammlung und den Kölner Kessel

Die Antimilitär-Parade des Bündnisses „Rheinmetall-Entwaffnen“ am 30. August 2025 in Köln wurde von der Polizei angegriffen. Schon zu Beginn der Demonstration verzögerte die Polizei den geplanten Start, beispielsweise, weil sie die TÜV-Kennzeichnungen der Lautsprecherwagen überprüfen wollte.

Gegen 18 Uhr kündigte die Polizei an, einen Lautsprecherwagen nach verbotenen Gegenständen untersuchen zu wollen und griff unmittelbar danach massiv einen Teil der Demonstration an. Es wurden gezielte Schläge auf die Hände und in die Magengrube sowie Pfefferspray eingesetzt, 147 Personen wurden durch das Vorgehen der Polizei verletzt und von den Sanitäter:innen behandelt, 18 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Gewalt ging von der Polizei aus
„Eine so brutale Eskalation der Polizei ist ein politischer Skandal“, so Luca Hirsch vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“. „Die Polizei hat Menschen notärztliche Behandlung verwehrt, sie hat unsere Anwältin körperlich angegriffen, anwesende Presse festgenommen und den festgesetzten Personen wurde zeitweise Zugang zu Trinken und Toiletten verwehrt.

Das reiht sich ein in eine Vielzahl von politischen Angriffen der Polizei, den wir schon mit dem rechtswidrigen Verbotsversuch unseres Camps sowie der Verbotsdrohung  gegen die anderen Versammlungen im Rahmen unserer Aktionstage erleben konnten. Unser legitimer und notwendiger Protest gegen die Militarisierung soll so kriminalisiert bekämpft und letztlich verhindert werden.“ Gefunden habe die Polizei im durchsuchten Lautsprecherwagen nur Heliumkartuschen für Luftballons, so Hirsch.

Die Parade fand im Rahmen der Camp- und Aktionstage des „Rheinmetall-Entwaffnen“-Bündnisses in Köln statt. Auf dem Camp waren gegen Ende bis zu 1500 Menschen gleichzeitig, insgesamt haben über 2000 das Camp besucht. Das Bündnis zeigt sich entschlossen, die am 30./31. August erlebten Angriffe politisch aufzugreifen und zieht trotz allem ein positives Fazit der Woche. Hirsch bekräftigt: „Wir lassen uns von der Polizei nicht einschüchtern! Wir kommen wieder!“

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Rede im Villenviertel in Meerbusch beim Rheinmetall-Chef Armin Papperger

Wir stehen hier in der Straße des am besten beschützten Industriellen der Bundesrepublik Deutschland, Armin Papperger, CEO vom Kriegskonzern Rheinmetall.

Seit 2013 leitet Papperger diesen Konzern, dessen Geschichte wie die aller deutschen industriellen Unternehmen historisch auch immer verbunden war mit imperialistischer, kriegerischer Politik des deutschen Staates vom Kaiserreich, über den Faschismus, bis heute.

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ hat sich seit 2018 nicht nur vorgenommen, über die verbrecherische Vergangenheit des Konzerns, etwa die Ausbeutung von Zwangsarbeiter*innen im Faschismus, sondern auch die heutige Produktion der Kriege weltweit, die genau hier beginnt, wo diese Konzerne ihre Sitze haben, aufzuklären und praktisch gegen sie zu kämpfen! Der Tod war schon immer ein Meister aus Deutschland, und Rheinmetall stets sein bereitwilliger Lieferant und Profiteur.

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Kölner Parade gegen den Krieg. Zusammen gegen die Militarisierung der Gesellschaft

Samstag, 30. August 2025, 14:30 Uhr
Köln, Heumarkt (Augustinerstr.)

Nachdem uns viele Jahre lang erzählt wurde, dass die Kassen leer seien, sind auf einmal unendliche finanzielle Mittel (»what ever it takes«) vorhanden – für eine umfassende Aufrüstung Deutschlands. Der NATO-Beschluss, fünf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, des Bruttoinlandsprodukts in Aufrüstung zu stecken, bedeutet, dass in Zukunft fast die Hälfte des Bundeshaushalts für Rüstung, militärische Strukturen und die Bundeswehr direkt verwendet wird. Die aktuelle Bundesregierung war eine treibende Kraft, diesen Beschluss der europäischen Nato-Staaten auf dem Gipfel durchzusetzen. Die Aussage von Kanzler Merz, Deutschland muss die (militärische) Führung in Europa übernehmen, passt dazu.

Für uns heißt das schon heute nichts Gutes. Für uns, Arbeiter*innen, Angestellte, prekär Lebende und Rentner*innen, für den großen Teil der Menschen, die in dieser Gesellschaft leben, heißt das schlechtere Gesundheitsversorgung und miese Arbeitsbedingungen in der Pflege, fehlende Mittel für gute Kitas, für kommunale Aufgaben und unbezahlbare Mieten. Dafür Arbeitszeitverlängerung, Krise, Stellenabbau und »Kanonen statt Butter«. Gleichzeitig klingeln für die Herstellung der Kriegstüchtigkeit bei den Aktionär*innen der Rüstungskonzerne, bei Rheinmetall und Co, gewaltig die Kassen.

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Cologne parade against war. Together against the militarization of society

Saturday, August 30th, 2025, at 2:30 p.m.,
Cologne, Heumarkt (Augustinerstr.)

After being told for many years that the coffers were empty, suddenly unlimited financial resources (“whatever it takes”) are available—for a comprehensive rearmament of Germany. The NATO decision to invest five percent of total economic output, of gross domestic product, in rearmament means that in the future, almost half of the federal budget will be used directly for armaments, military structures, and the German army, the Bundeswehr. The current federal government was a driving force in pushing through this decision by the European NATO states at the recent summit in The Hague. Chancellor Merz’s statement that Germany must take the (military) lead in Europe fits in with this.

For us, this does not bode well. For us, workers, employees, those living in precarious conditions, and pensioners—for the vast majority of people living in this society—this means poorer health care and poor working conditions in the care sector, a lack of funds for good daycare centers, for municipal tasks, and unaffordable rents. Instead, we get longer working hours, crisis, job cuts, and “guns instead of butter.” At the same time, the shareholders of arms companies such as Rheinmetall and Co. are raking in huge profits from the production of military equipment.

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Skandal im militärischen Sperrbezirk

Aufruf zur Aktionswoche des Rheinmetall-Entwaffnen-Bündnisses

Vom 26. bis 31. August werden wir die Kriegstreiber in Köln heimsuchen und die herrschenden Konventionen durchbrechen. Wir sind das Gegenteil dessen, was sich Regierung und Rüstungsindustrie von ihren Bürger*innen wünschen. Wir lassen uns nicht einspannen in die Rekrutierung der Gesellschaft. Wir stellen uns gegen die kapitalistische Logik, gegen die Umverteilung von unten nach oben, wonach unendlich viel Geld für Kanonen da ist, während es unsereins an Nötigem fehlt. Wir sind der gelebte Kontrast zur geplanten Hochrüstung und Militarisierung. Ende August im Rheinland wird unser antimilitaristischer Widerstand praktisch werden. Es ist an der Zeit, damit jetzt endlich anzufangen.

Wir sind diejenigen, die sich ein anderes Leben vorstellen als für ein Vaterland zu kämpfen und zu sterben. Wir sind diejenigen, die auf ein kollektives Angstgefühl in einer zerbrechenden Welt nicht mit einem Sicherheitsversprechen reagieren, das nur noch mehr Unterwerfung bedeutet. Wir stehen gemeinsam für eine andere Form von Freiheit und Sicherheit: entschlossen, solidarisch, selbstermächtigend.  Wir tragen hunderte Farben und Geschlechtsidentitäten – und bringen auch die Widersprüche in uns selbst mit. Wir repräsentieren genau das Gegenstück zur Bundeswehr und der deutschen Außenpolitik mitsamt ihren Normen und Werten. Wir sind der Skandal!

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