Bald geht es los – ein paar Details rund ums Camp

Nützliches Wissen rund ums Camp

Herzlich Willkommen auf dem Camp vom Aktionsbündnis Rheinmetall entwaffnen.

Für das Zusammenleben auf dem Camp haben wir einige -hoffentlich- hilfreiche Punkte zusammengeschrieben, die uns allen Orientierung für die gemeinsame hier Zeit geben sollen.

Infozelt:

Im Infozelt könnt ihr zunächst ankommen und euch einen Überblick verschaffen. Das Infozelt wird besetzt sein und die Person kann euch Fragen bezüglich des Camplebens beantworten. Dort könnt ihr euch anmelden, den Lageplan vor Augen führen, das Programm studieren und euch in Schichtpläne eintragen. Daneben wird es noch die Möglichkeit geben über einen Bildschirm das aktuelle geschehen bei Aktionen oder auch den Pressespiegel anzuschauen. Aktualisierungen, die das Programm betreffen werden hier bekannt gegeben und auch die Schichten geplant.

Campleben:

Täglich findet morgens ein Plenum statt. Dort wird der Tag besprochen und Du kannst in Erfahrung bringen, wie und wo Du Dich mit Ideen, Themen und durch tatkräftige Unterstützung noch einbringen kannst. Auch ist es der Raum für Kritiken, Probleme und deren Lösungsfindung.

Autonome Feministische Organisierung / FLINTA:

Auf dem Camp ist ein Bereich zum Zelten für FLINTA Personen vorgesehen. Ebenso ein Programm- und Plenazelt für autonome feministische Organisierung. Veranstaltungen und Plenazeiten findet ihr im allgemeinen Programm.

Corona:

Auch wenn es offiziell keine Coronaauflagen mehr gibt, wollen wir untereinander darauf achten das Infektionsrisiko auf dem Camp so klein wie möglich zu halten. Macht bitte vorab einen Schnelltest. Verzichtet bitte auf eine Teilnahme am Camp, wenn ihr Symptome oder einen positives Testergebnis habt. Und kommt gerne, wenn sich das wieder ändert.

Barrierenabbau:

Wir sind gewillt und bemüht allen Menschen einen Zugang zum Camp zu ermöglichen und arbeiten daran, dass dies gut möglich ist. Das Camp findet auf einer Wiese statt. Die Zugangswege und das Gelände sind ebenerdig bzw. von der Goethestraße aus Treppenlos zu erreichen. Ein rollstuhlgerechte Toilette ist auf dem Gelände ebenfalls vorhanden.

Awareness:

Wenn du dich bedroht, belästigt oder unwohl fühlst, melde dich beim Awareness-Team. Auch wenn du siehst, dass eine andere Person Hilfe braucht: frage bei der betroffenen Person nach, überlasse es nicht „den Anderen“ aktiv zu werden. Du musst dich für deine Erfahrung oder Beobachtung weder erklären noch rechtfertigen .

Die Awareness-Struktur ist während der Ansprechzeiten per Telefon und am Awareness-Zelt erreichbar. Die genauen Zeiten und die Telefonnummer hängen wir am Info-Zelt und verschiedenen anderen Orten aus. Auch die Awareness-Struktur freut sich über Unterstützer*innen um den Schichtplan zu füllen. Interessierte können sich am Info- oder Awareness-Zelt weitere Infos zu Selbstverständnis und Struktur der Awareness-Arbeit abholen.

Finanzierung:

Um die Kosten für das gesamte Camp abzudecken, bitten wir Dich um Unterstützung. Richtwert, ist dass jede Person pro Camptag einen Beitrag von 10€ beiträgt. Bei wenig Geld in der Tasche verringert sich der Betrag nach dem eigenem Ermessen.

Foto / Video:

Nicht jede Person mag es auf Fotos anderer abgebildet zu sein. Bitte lasst uns daran denken, wenn wir Fotos oder Videos erstellen keine Personen aufzunehmen. Wenn auf Fotos doch Personen im Bild zu sehen sind, sprecht diese vor dem auslösen an, wie ihr damit umgehen wollt. Generell müssen Veröffentlichungen in Medien mit unseren Presseteam abgesprochen sein.

Presse:

Auf dem Camp gibt es ein Presseteam. Uns ist es ein Anliegen unsere Aktionen und Diskussionen öffentlich zu machen. Daher werden auch Pressevertreter*innen das Camp besuchen. Diese werden auf dem Camp immer von einer Person unseres Presseteams begleitet. Um sie kenntlich zu machen, trägt die Begleitperson eine entsprechend gekennzeichnete Warnweste

Hunde:

Unsere Empfehlung ist es Hunde nicht mit aufs Camp zu bringen. Wenn Dein Hund doch mitkommt, weil es keine Möglichkeit gibt ihn unterzubringen, achte bitte auf ihn und natürlich muss er sozial verträglich sein. Es gibt Menschen, die sich in der Nähe von Hunden weniger wohl fühlen.

Infrastruktur:

In den Zelten, die gemeinsam genutzt werden, wird es Strom geben und Licht. DixieToiletten / eine rollstuhlgerechte DixieToilette sind auf dem Campgelände. Ebenso gibt es Waschmöglichkeiten auf dem Gelände.

Kinder:

Wir wollen als Camp ein Ort sein, wo alle Teile der Gesellschaft willkommen sind und sich wohlfühlen. Daher finden wir es auch gut, wenn Kinder dabei sind und wollen eine Kinderbetreuung realisieren. Auch dort wird es einen Schichtplan geben, damit wir die Verantwortung miteinander teilen können und Eltern, genau wie alle anderen, am Programm teilnehmen können.

Küfa:

Die Küfa wird uns täglich mit Mahlzeiten versorgen. Sie freut sich immer über Unterstützung.

Rechtshilfe:

Immer wieder kommt es leider zu Übergriffen durch Justiz, Polizei und ähnliche Behörden. Hier gibt es einmal einen Flyer des Ermittlungsauschuss mit Verhaltenstipps für verschiedene Situationen und eine Flyer zum Verhalten nach Polizeikontakt.

Fahrzeuge:

Die Campfläche ist nicht mit Autos o.ä. befahrbar und im Schlafbereich können auch leider keine Schlaffahrzeuge jeglicher Art stehen. Aber direkt an der Campfläche entlang sind an der Straße überall kostenfreie Parkplätze, die zum Abstellen genutzt werden können. Stellplätze garantieren können wir leider nicht

Sicherheit auf dem Camp:

Auf dem Camp kommen viele Menschen für einige Tage zusammen. Unser Anliegen ist es gemeinsam eine gute Zeit miteinander zu verbringen und keine Zwischenfälle wie unerklärliche Diebstähle oder ähnliches erleben.

Das Camp ist kein Ort für Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder/und Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung! Wenn ihr dumm angemacht, angefasst oder sonst wie belästigt werdet, meldet Euch am Infostand. Ihr entscheidet selbst, wo Eure Grenzen liegen.

Es ist seit Wochen eine unglaubliche Hitze, die Erde, die Wiese ist sehr trocken. Seit bitte vorsichtig mit Feuer und Zigaretten und bringt eigene Taschenaschenbecher mit.

Es wird eine Nachtwache organisiert. Fühlt Euch dafür mitverantwortlich, dass diese gut besetzt ist. Alles zu den Schichten könnt Ihr am Infostand erfahren.

Die Beteiligung an allen notwendigen Diensten (Küfa, Putzdienst etc.) ist erforderlich, damit alles gut läuft. Denn alles müssen wir selber machen;-)

Programm – Workshops und Vorträge auf dem Camp (vorläufig)

Es werden noch weitere Workshops und Vorträge hinzukommen! Das Programm werden wir entsprechend aktualisieren. Wir haben mehrere Zelte, so dass Veranstaltungen auch parallel stattfinden. Hier schon mal ein Vorgeschmack – wir freuen uns auf euch! Ganz unten (und durch Anklicken des Titels) findet ihr die ausführlichen Beschreibungstexte, sofern sie schon vorhanden sind, sowie Ankündigungen aktueller Ausstellungen.

Das Gesamt- und jeweilige Tagesprogramm in Tabellenform könnt ihr unter dem Menüpunkt „Programm“ einsehen. Da gibt es auch nochmal die Beschreibungstexte durch Klicken auf den jeweiligen Titel.

Vorläufiges Programm 30.08.2022 – 04.09.2022: „Programm – Workshops und Vorträge auf dem Camp (vorläufig)“ weiterlesen

Aufruf zum Camp 2019: Rheinmetall – das Geschäft mit dem Tod

Rheinmetall als Deutschlands größter Rüstungskonzern
ist aktiver Motor in einem zerstörerischen Räderwerk
von Ausbeutung, Krieg und Abschottung.
Dieses Geschäft mit dem Tod wollen wir
sichtbar machen und stören.

Denkst auch Du, dass sich grundlegend etwas ändern muss?

Mehr und mehr wird der Erdball zu einem unwirtlichen Ort. Immer offensichtlicher treten die zerstörerischen Folgen unserer Art zu leben und zu wirtschaften zutage. Viele Menschen sind beunruhigt und fragen sich, wie lange das so weitergehen kann.

Das global herrschende Wirtschaftssystem durchdringt inzwischen all unsere Lebensbereiche. Konkurrenz und Profitmaximierung sind seine zentralen Elemente; es ist auf beständiges Wachstum angewiesen. Aus seiner inneren Logik ist es untrennbar verbunden mit grenzenloser und immer rasanterer Ausbeutung von Ressourcen und menschlicher Arbeitskraft. Als in sich schlüssiges System gefährdet es Natur und Umwelt und zerstört die Lebensbedingungen für Menschen auf der ganzen Erde.

Weltweit bekommen Menschen das zu spüren: Hier in den reichen Industriestaaten klafft die Schere zwischen reich und arm immer weiter auseinander. Sozialabbau und Angst um Arbeitsplatz beunruhigen viele Menschen und machen wütend. In weiten Teilen der Erde müssen Millionen von Menschen ihr Zuhause verlassen, weil die Folgen des Klimawandels, zerstörte Lebensbedingungen, Armut und kriegerische Auseinandersetzungen sie dazu zwingen. Was sie erfahren an Gewalt, Zerstörung, Armut und Elend ist unermessliches Leid. Tausende sterben im Mittelmeer. „Aufruf zum Camp 2019: Rheinmetall – das Geschäft mit dem Tod“ weiterlesen

Camp-Termin 2019

Vom 1. – 9. September 2019 wird es wieder ein Camp unter dem Motto „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“  in Unterlüß geben!!!

Also haltet euch die Zeit frei, macht mit, erzählt es allen, damit wir gemeinsam und entschlossen für eine Welt ohne Krieg und Unterdrückung kämpfen können….

Das Camp „Rheinmetall entwaffnen“ ist vorbei – der Widerstand hat gerade erst begonnen

  Der Dorfplatz ist wieder leer, das große Zirkus- sowie die Workshop-Zelte und die Küche sind abgebaut, ebenso wurden die Transparente abgehangen, welche die Absichten und Ziele des Camps verdeutlichten.
Es war eine Woche voller Programm, Spontanität, Entschlossenheit, Wut, Trauer, Gedenken, Bildung, Kultur und ein Ansatz von basisdemokratischem Leben. Das alles mit vielen unterschiedlichen Menschen, die durch den Willen von Frieden und Abneigung von Krieg vereint, sich zusammengefunden haben, um eine entschlossene aktivistische Protestwoche zu gestalten.
Das Camp hatte Anfang vergangener Woche, am 29.8. unter Schwierigkeiten gestartet. Denn bis zu dem Tag war unklar, ob das Camp überhaupt in aller Form stattfinden konnte, da die Behörden unter dem Einfluss des Unternehmens „Rheinmetall“ versuchten, die Versammlung zu verhindern oder zu erschweren. Dies geschah vor allem durch ein Schlafverbot auf dem Camp, welches jedoch im letzten Moment durch das Klagen der Organisator*innen vor Gericht aufgehoben wurde.

Damit konnte es los gehen: Am Mittwoch den 29.8. wurde gemeinsam aufgebaut. Gemeinschafts-Zelte – für Bildung, Diskussionen, Beisammensein und auch Schlafen – Strom, Wasser, Transparente u.ä. wurden aufgestellt.

Am Donnerstag begann das inhaltliche Programm mit Vorträgen und Diskussionen zu verschiedenen Themen, wie Aufstandsbekämpfung, Krieg, Banken und Patriarchat und ihre Verbindungen zueinander. Am Freitag folgten Workshops mit Inhalten zu Kurdistan und der aktuellen Situation des Freiheitskampfes der Kurd*innen, sowie es einen Vortrag zu den gesundheitlichen Folgen von Rüstungsproduktion gab.

Zum Wochenende hin kamen immer mehr Teilnehmer*innen aus unterschiedlichsten Städten und Organisationen zusammen, was den Protest noch lebendiger machte. So fanden am Wochenende verschiedene Aktionen statt: am frühen Freitag morgen entstand, noch vor den Workshops, eine kritische Masse aus vorwiegend Fahrradfahrer*innen, die Arbeiter*innen und Anlieferungen von Rheinmetall ein wenig entschleunigten und für die ein oder andere Verspätung sorgten.

Am Samstag den 1.9. dem internationalen Antikriegstag war das Programm sehr vielfältig. Es begann mit kleinen musikalisch begleiteten Aktionen im Unterlüßer Dorf, wobei die Aktivist*innen mit der Bevölkerung ins Gespräch kamen. Der Einladung, ins Camp zu kommen, folgten manche Dorfbewohner*innen mit großem Verständnis und Interesse.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es einen geschichtlichen Schwerpunkt: fast alle Campteilnehmer*innen zogen zu einem abgelegenen Ort außerhalb Unterlüß, zum Tannenberg in Altensothrieth. Dies ist ein vergessender Ort, wo kaum ersichtlich die Überreste eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers ruhen. Dieses war ein Außenlager des Konzentrationslagers Bergen-Belsen für jüdische Zwangsarbeiter*innen, die aus dem KZ-Ausschwitz „selektiert“ und deportiert und zur Arbeit u.a. für Rheinmetall gezwungen wurden. Die Gräueltaten und der Ort sind fast vergessen, der Kriegskonzern entzieht sich bisher jeglicher Aufarbeitung dieser und weiterer Geschehnisse.

Die Teilnehmer*innen der Gedenkaktion legten Blumen nieder und errichteten eine kleine Gedenktafel – mit diesem Moment bekam der Widerstand eine historische Verbindung, ganz im Geiste und im Sinne des Ausrufs für Frieden: „Nie wieder Faschismus, Nie wieder Krieg“.

Auf dem Rückweg zum Camp wurde der Zaun des Waffenherstellers über Kilometer hinweg mit pinken Kreuzen und verschiedenen Sprüchen sowie Transparenten versehen, um nochmals zu verdeutlichen: Krieg beginnt hier.

Am Sonntag fand schließlich die sehr bunte und sehr laute Demonstration mit über 500 Teilnehmer*innen statt, zu der das breite Bündnis von über 70 Organisationen aufgerufen hatte. Es beteiligten sich neben Menschen aus ganz Deutschland auch viele Unterlüßer*innen an dem Aufzug, der bis vor das Haupttor von Rheinmetall zog.

Am Montag Morgen kam es zu einer erfolgreichen Blockade der Zufahrtsstraße zum Neulüßer Rheinmetall-Werk, durch die der Betriebsablauf und vor allem Anlieferungen verzögert werden konnten. Die Aktionsankündigung im Vorfeld hatte auch schon einen gewissen Effekt, denn Rheinmetall forderte die eigenen Mitarbeiter*innen zum Urlaub auf und minimierte den Betrieb.

Auch wenn die Aktionen vor allem symbolisch zu bewerten sind, wurde doch ein reibungsloser und klammheimlicher Ablauf der Waffenproduktion bei Rheinmetall gestört.

Zum Abschluss des Camps gab es eine Auswertung, über die vergangene Woche und einen Ausblick, dass es mit den Protesten gegen Rheinmetall, aber auch andere Waffenproduzenten, weitergehen wird, sowohl in Unterlüß, als auch anderswo, wie u.a. am 21.9. in Kassel.
Alle Beteiligten waren mit der Woche sehr zufrieden, jedoch auch mit dem Anspruch vereint, dass die Bewegung gegen Waffenproduktion und Krieg viel größer und stärker werden muss.
Das Zusammenleben im Camp hat für alle beeindruckend funktioniert und es war möglich die Räume gemeinsam und gleichberechtigt zu gestalten. Es gab viel Raum für Kreativität und Austausch, welcher sehr bereichernd und interessant war.

Viele Menschen sind gegen Krieg und Waffenexporte. Langsam werden es mehr, die auch dagegen aufstehen, Aktionen machen, sich andere Wege ausdenken, um in diese widerliche Profitlogik mit Tod und Zerstörung einzugreifen. Dabei ist das Camp „Rheinmetall entwaffnen“ nur als ein Teilaspekt zu bewerten, der aber die Thematik auffasst, dass Krieg auch gerade hier, in den Waffenproduktionsländern beginnt und damit eine große Mitschuld an Leid und Tod in aller Welt besteht. Es gibt eine lange Tradition antimilitaristischer Aktionen und Kämpfe und es wird weitere geben. Wir werden die Zerstörung der Welt auf allen Ebenen nicht länger hinnehmen und decken dabei die Verbindungen des kapitalistisch-patriarchalen Systems auf, welches sich gegen Leben, Natur, Frieden und Freiheit richtet. Die Aktionen und Menschen werden mehr werden und somit auch der Widerstand.

Das Camp hat begonnen

 

 

 

 

Wir sind wir mit dem Aufbau der Infrastruktur eigentlich fertig. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber es sieht schon alles ganz gut aus. Morgen beginnt das Programm, welches ihr aktualisiert nochmal unter dem Menüpunkt Camp findet.
Schlafen können wir hier auf jeden Fall ganz gut und auch sonst verläuft alles erstmal ganz ruhig.

Die Freund*innen aus Kassel haben noch ein schönes Mobilisierungsvideo gemacht:

 

Wir freuen uns auf euer Kommen!!

Rheinmetall entwaffnen!