Nachfolgend Informationen und Material aus dem Jahr 2021
Hier findet ihr verschiedene Informationen zur Mobilisierung, wie das Material 2021.
Alle Details zur Aktion und worauf ihr achten solltet, findet ihr hier.
Außerdem sind folgende Informationsveranstaltungen zur Mobilisierung nach Oberndorf bisher geplant:
Sa. 4. September, 15 Uhr am Südheimerplatz in Stuttgart: Aktionstraining und im Anschluss zapatistische VoküMi. 8. September, 19.30 Uhr vor dem New Yorck in Berlin: Info-Veranstaltung und FilmscreeningDo. 16. September, 17 Uhr auf dem Klimacamp in Kassel: Mobi-VeranstaltungFr. 24. September, 20 Uhr im Linken Zentrum SchwenningenMo. 27. September, 19.30 Uhr im Centro Sociale in HHFr. 1. Oktober, 16 Uhr Infoveranstaltung in Tübingen, Garten der Ludwigstraße 15 (LU 15)So. 3. Oktober, 11-17 Uhr Aktionstraining in Berlin (Ort wird noch bekannt gegeben)
Oberndorf Flyer A5
Oberndorf Plakat A2
Oberndorf Sticker A7
Aufruf:
Die Idylle trügt – den Kriegsprofiteur Heckler & Koch blockieren
Wenn wir an den Schwarzwald denken, denken wir an einen Ort der Entspannung, in der mensch die Nähe zur Natur erleben, die Ruhe auf sich wirken lassen kann. Ein Ort, der von Kuckucksuhren und vom friedlichem Leben im Dorf geprägt ist. Doch die Idylle trügt: Inmitten dieser schwäbisch-badischen Idylle werden bei Heckler & Koch und Rheinmetall in Oberndorf Waffen produziert, die in der ganzen Welt morden. Der wichtigen Losung „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ hat die deutsche Kriegsindustrie schon lange den Kampf angesagt. Deutsche Firmen sind sowohl Ausrüster als auch Profiteure weltweiter Kriege.
War starts here, let’s stop it here!
Deshalb werden wir am 8. Oktober 2021 gemeinsam mit vielen Menschen die Waffenindustrie in Oberndorf blockieren. Wenn wir die Kriegsindustrie stören, ist das ein Zeichen internationaler Solidarität. Hiermit werden wir Teil des globalen Widerstandes und stellen uns gemeinsam gegen die Unterdrückung eines ausbeuterischen und zerstörerischen Systems.
Geschichte von Heckler & Koch
Die Firma Heckler & Koch wurde 1949 von Edmund Heckler, Theodor Koch und Alex Seidel gegründet. Alle drei waren bereits in der NS-Zeit in die Rüstungsindustrie involviert. Dabei waren sie mitverantwortlich für den Einsatz von Zwangsarbeiter:innen, von denen viele an den Folgen von Folter und den unmenschlichen Arbeitsbedingungen starben. Die Beteiligung der Gründer an den Verbrechen des Nazi-Regimes wurde und wird von dem Unternehmen nicht aufgearbeitet.
Heute werden Kriegswaffen von Heckler & Koch von unterschiedlichsten Parteien in Konflikten überall auf der Welt eingesetzt. Sie morden im Jemen und Irak, in Mexiko, Brasilien und Sudan, und an vielen Orten mehr. Dabei umgeht Heckler & Koch bewusst die wenigen und unzureichenden Exportbeschränkungen der BRD. Nicht nur in Kriegen außerhalb der BRD, sondern ebenso hier vor Ort sehen wir beunruhigende Tendenzen. So werden trotz unzähliger rechtsextremer Skandale die Etats für Polizei und Bundeswehr immer weiter erhöht und diese u.a. mit Waffen von Heckler & Koch ausgerüstet. Auch die Bundesregierung ist wieder auf den Geschmack der Militarisierung gekommen und fördert ihre Produzenten vor Ort, während mit neuen Polizei- und Versammlungsgesetzen immer mehr Rechte der Bevölkerung eingeschränkt werden.
Rheinmetall in Oberndorf
Neben dem Werk von Heckler & Koch gibt es auch ein Werk von Rheinmetall Defence in Oberndorf. Dieser Standort ist ein ehemaliges Werk von Mauser, dem bekannten Hersteller von Gewehren. Durch dessen Übernahme erweiterte Rheinmetall seine Kompetenzen bei Maschinenkanonensystemen. Die Panzer und Waffensysteme des Konzerns sind ebenfalls in Konflikten weltweit im Einsatz, dabei macht Rheinmetall auch keinen Halt vor Lieferungen an Staaten, die im Jemen, in Rojava oder im Sudan Krieg führen.
Somit ist Rheinmetall als Deutschlands größter Rüstungskonzern aktiver Motor im zerstörerischen Räderwerk von Ausbeutung, Krieg und Abschottung. Dieses Geschäft mit dem Tod wollen wir sichtbar machen und stören.
Feminismus und Natur
Die patriarchale und kapitalistische Mentalität, deren Produkte die Kriege dieser Zeit sind, unterwirft und beutet die Natur aus und verübt aufgrund ihres Machtstrebens, aufgrund von Konkurrenz und wirtschaftlicher Interessen fortlaufend Verbrechen gegen die Menschheit. Ein feministischer Ausdruck ist, sich dem entgegenzustellen und das Männlichkeitsbild im Patriarchat, im Militär und in der Gesellschaft anzugreifen. Die meisten Kriege werden auch im Wetteifern um die Ausbeutung der Natur geführt: sie wird ihrer Schätze beraubt, zerstört und vergiftet. Für eine Befreiung der Gesellschaft hin zu einer friedlichen Welt ist eine internationale feministische Selbstverteidigung und Organisierung auf ökologischen und basisdemokratischen Prinzipien notwendig.
Zapatistas
Dieser Weg verbindet uns mit den indigenen Rebell:innen der Zapatistas in Chiapas im Süden von Mexiko. Sie fingen 1983 an, sich im Stillen zu organisieren, um 1994 einen Aufstand gegen Neoliberalismus, Neokolonialismus, Kapitalismus und Rassismus der Besatzer zu wagen. Seitdem organisieren sie sich nach eigenen Regeln, unabhängig vom Staat.
In diesem Jahr besucht eine Delegation der Zapatistas und des nationalen Indigenenkongress (Congreso Nacional Indígena) den europäischen Kontinent, um auf die bis heute andauernde Geschichte von Ausbeutung und Unterdrückung ihrer Heimat durch europäische Staaten und Unternehmen aufmerksam zu machen und global solidarische, widerständige und rebellische Beziehungen aufzubauen.
Das ist für uns der Anlass einen der Akteure und Profiteure des Regimes in Mexiko anzuklagen und zu blockieren: Heckler & Koch erschlich sich – trotz der katastrophalen Menschenrechtslage und der brutal agierenden Polizei – durch wahrheitswidrige Angaben zu den Zielregionen der Waffen Ausfuhrgenehmigungen und exportierte wissentlich in mexikanische Krisenregionen. Die Maschinengewehre von Heckler & Koch kommen bei tödlichen Niederschlagungen von zivilgesellschaftlichen Protesten zum Einsatz und dienen der Absicherung von Herrschaft und Neokolonialsmus. Wir nehmen das nicht schweigend hin, sondern rufen zu einer gemeinsamem internationalistischen Aktion auf!
Kriege beenden!
Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen, um uns dem globalen Rüstungswettlauf in den Weg zu stellen und die Waffenindustrie zu blockieren. Das ist nur ein Schritt auf einem langen Weg, aber ein Kampf gegen den Krieg ist auch immer ein Kampf gegen das Patriarchat, gegen den Kapitalismus, gegen Rassismus und Sexismus. Lasst uns dem Ziel einer befreiten Gesellschaft gemeinsam näher kommen.
Kommt zur Blockade am 08.10 nach Oberndorf!