Blockieren in Zeiten der Pandemie
Die Gefahr ist real und die Zeit der Pandemie vermutlich noch lange nicht vorüber. Aber für uns ist auch klar: Es kann keine Lösung sein, die Produktion von Panzern und Bomben, die wegen Corona keineswegs unterbrochen wurde, einfach weiter laufen zu lassen, während Protest gegen die Rüstungsproduktion nicht verantwortbar sei. Für uns bedeutet verantwortungsvoll zu handeln, die Kriegsmaschinerie zu unterbrechen. Auch unter Corona-Bedingungen.
Wir werden Maßnahmen ergreifen, um uns vor Infektionen zu schützen. Gleichzeitig verfolgen wir weiterhin unser Ziel, die Rüstungsproduktion in Kassel effektiv zu stören. Deshalb tragen wir während unserer Blockade einen Mund-Nasen-Schutz. Visiere oder Schutzbrillen sind ebenso sinnvolle Ergänzungen wie das Tragen von Handschuhen oder das regelmäßige desinfizieren der Hände. Manche von uns werden kreative Abstandshalter wie zum Beispiel aufblasbare Gummitiere, Luftmatratzen, Schilder oder Schirme mitführen um dichtes Gedränge zu vermeiden und dennoch effektiv zu blockieren. Andere werden mit ihren Körpern blockieren, wobei es zu Körperkontakt kommen wird. Auch in einer Situation, in der die Polizei unsere Blockade räumt, kann es zu nicht-selbstbestimmten Körperkontakt durch Polizeigewalt kommen. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, wird es auf den Blockaden gekennzeichnete Zonen geben, in denen 1,5 Meter Abstand eingehalten wird.
Wir sind auf der Aktion in Bezugsgruppen und Deligierten-Plena organisiert, in denen wir uns auch über die Notwendigkeit des Infektionsschutzes und das Bedürfnis nach physischen Abstand verständigen. Alle Beteiligten sind sensibel für und respektieren die Entscheidungen und Bedürfnisse anderer Gruppen und Zusammenhänge. Menschen mit Krankheitssymptomen, die auf Covid19 hinweisen, bitten wir, nicht an den Aktionen am 28. August in Kassel teilzunehmen.