Kriege führen gegen „das Andere“. Feministische und postkoloniale Perspektiven auf „Othering“ und rassistische Differenz

In diesem Programmpunkt werden wir auf Grundlage eines Inputs informell über die Herrschaftssysteme von Patriarchat und Rassismus, die Selbst-Erhöhung des Westens und der damit einher gehenden Legitimierung von Kolonialismus und imperialistischen (Kolonial-)Kriegen diskutieren. Eine Grundlage dessen ist es, die Welt in Binaritäten zu deuten, also etwas als das eine und etwas anderes als das andere davon zu verstehen. Dies kann schlussendlich Gewalt, Ausbeutung, Krieg und Imperialismus eröffnen. Binäres Denken prägt zum einen unsere Art zu denken und die Welt wahrzunehmen, zum anderen führt es zu einer dichotomen Weltordnung. Dies kristallisiert sich z.B. im anti-muslimischen Rassismus und den damit verbundenen imperialistischen Kriegen gegen Afghanistan oder den Irak heraus, in denen Frauenrechte herhalten mussten, um als Legitimierung für diese Kriege zu dienen. Ideologische Grundlage dafür bildet die Welteinteilung in den „fortschrittlichen Westen/Okzident“ und den „rückschrittigen Osten/Orient“. Eine Kritik und der Versuch, dies in der alltäglichen Praxis aufzubrechen, ist aus unserer Sicht grundlegend feministisch und antirassistisch zugleich.

Mittwoch, 4. September, 10.30 – 12.30 Uhr