Militär und Männlichkeit – military and masculinity

English below

Militär und Männlichkeit mit Ralf Buchterkirchen
21.8.2020, 19.00

Militär und Männlichkeit sind zwei eng miteinander verwobene Begriffe, sie scheinen sich sogar direkt zu bedingen. Das Militär als „Schule der Nation“ sollte das Kind bzw. vielmehr den Jungen „zum Manne machen“ – die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht veränderte damit auch die Sicht auf die Geschlechter. Gleichzeitig wurden und werden die beiden angeführten Bilder verwendet, um nicht nur die Soldaten, sondern insgesamt die Gesellschaft zu disziplinieren. Als Gegenstück zu Männlichkeit und Militär werden die konstruiert, die sich dem Militär widersetzen: Deserteure werden als „Feiglinge“ „Drückeberger“ und – ebenfalls geschlechtlich aufgeladen – „Weiber“ stigmatisiert. Ausgehend von Männlichkeitsbildern und konkret am Beispiel der NS-Militärjustiz als willfähriger Repressionsstruktur der Nazis geht Ralf Buchterkirchen der Frage nach, wie und warum Soldaten den Kriegsdienst verweigerten. Eingebunden in konkrete Biografien wird deutlich, wie Männlichkeitsforschung neue Ansätze liefern kann, Militär und Gehorsam zu verstehen und wie daraus resultierend antimilitaristische Arbeit gestaltet werden kann.

Der Input von Ralf Buchterkirchen wird in deutscher Sprache ausgestrahlt, danach Live-Diskussion.

Der Link zur Veranstaltung: https://conference.sixtopia.net/b/rhe-bi3-fyh

Military and masculinity with Ralf Buchterkirchen
21.8.2020, 19.00

Military and masculinity are two closely interwoven concepts — they even seem to be directly-related. The military, as the „school of the nation“, was supposed to „make the child [or rather, the boy] a man“; the introduction of general conscription thus also changed our view of gender. At the same time, idealised images of men and women were, and are, used to discipline not only soldiers, but society as a whole. Those who oppose war are therefore a counter to both masculinity and the military. Based on images of maleness, and specifically using the example of Nazi military justice as a supportive repressive structure of the Nazis, Ralf Buchterkirchen investigates the question of how and why soldiers refused military service. Grounded in concrete biographies, his work makes clear how research on masculinity can provide new approaches to understanding the military and obedience, and how anti-militarist work can be shaped as a result. German with English translation.

The link to the event: https://conference.sixtopia.net/b/rhe-bi3-fyh