Beitrag aus der Bewegung: Gedenken für die Gefallen der Revolution in Kurdistan

Zu einer Gedenkfeier an die internationalen Gefallenen der Revolution in Kurdistan kamen Anfang Juli 300 Personen in Frankfurt zusammen. Gemeinsam mit Familien, FreundInnen und GenossInnen wurde in Reden, mit Musik und in persönlichen Erinnerungen an die unzähligen GenossInnen erinnert, die ihr Leben im Kampf für die Freiheit der Menschheit gegeben haben.

Um das Leuchtfeuer der Revolution zu sehen, davon zu lernen und zu unterstützen, gehen seit Jahrzehnten Hunderte Menschen nach Kurdistan. Der Kampf dort zeigte vielen, dass auch in diesem Jahrhundert Revolutionen möglich sind. All die jungen Menschen kamen um dieses auch Feuer in ihrer Heimat zurück zutragen oder dem IS einfach etwas entgegen zu setzen. Sie kamen aus allen Ländern der Welt von Argentinien bis Australien. Besonders nach 2014 gingen viele nach Kurdistan, konnten Erfahrungen zurückbringen und den politischen Kampf in ihren Ländern stärken. Viele gingen in die Gebiete in denen der türkische Staat gewütet hatte, islamistische Milizen unterstützte oder Hunderte Zivilisten ermordete. Viele die das sahen, konnten nicht weiter zu schauen und sahen die Wichtigkeit der Revolution.

Sie spürten, dass ein wahrer Internationalismus bedeuten kann, an jedem Ort der Welt gegen die autoritären Staaten und für einen Aufbruch zu arbeiten. Sie wussten, dass sie in Kurdistan nur an einer anderen Stelle, aber an der gleichen Front gegen den Imperialismus kämpfen würden.

So haben auch unzählige ihr Leben im Kampf in Kurdistan gegeben.
Explizit die BRD hat als enger Verbündeter der Türkei gespielt im Kampf gegen die Revolution eine wichtige Rolle gespielt. Denn die Türkei und Deutschland bleiben bis heute zentrale Handelspartner und von Deutschland gelieferte Waffen werden dauerhaft gegen die Revolution in Kurdistan eingesetzt. Ob Leopardpanzer von KNDS, Eurofighteroder Renks Getriebe für türkische Panzer – die deutsche Wirtschaft und Politik rüsten die Türkei als „starken Verbündeten“ in der Region auf und bieten international für jeden dreckigen Krieg Rückendeckung.
Deswegen konnten viele junge Menschen in Deutschland nicht wegschauen, was der deutsche Imperialismus im mittleren Osten anrichtet. Sie entschieden sich zu kämpfen.

Ihnen und weiteren Gefallenen, die aus der ganzen Welt nach Kurdistan kamen, wurde gedacht. Denn sie sind, wie die 50.000 weiteren Sehids der kurdischen Bewegung – die gefallenen Kämpfer:innen und Aktiven – zentral in der Geschichte der Revolution in Kurdistan. „Sehid Namirin“ – die Gefallenen sind unsterblich – wurde immer wieder gerufen, denn es gilt das Erbe der Gefallenen weiter zutragen. Wie jede Bewegung baut sie auf den vorherigen Kämpfen auf, lernt aus ihren Fehlern und schöpft Kraft aus den Erfahrungen. Das Gedenken an die Gefallenen bedeutet auch Verantwortung dafür zu übernehmen, dass ihre Mühen nicht umsonst waren und ihre Träume von einer besseren Welt Wirklichkeit werden.

Wenn wir uns gegen den deutschen Militarismus stellen laufen wir in den Fußstapfen von Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Und besonders im Widerstand gegen den deutschen Imperialismus laufen wir auch in den Spuren von Michael Panser, Sarah Handelman, Kevin Jochim, Jakob Riemer und vielen mehr, die in den letzten Jahren in Kurdistan gefallen sind. Sie verteidigten die Revolution dort, wo es gebraucht wurde. Ob in Kurdistan oder Deutschland – wir führen ihren Kampf weiter!