Referent:in: Pablo Flock (Informationsstelle Militarisierung)
Mittwoch, 16:45 Uhr
Die Migrationskontrolle ist ein grundlegendes deutsches und europäisches
Interesse in der Afrikapolitik und wird als solches oft in Begründungen
für bi- und multilaterale Finanzierungs-, Rüstungs und
Ausbildungsprogrammen benannt. Für viele Machthaber in Nordafrika und im
Sahel ist sie ein Mittel zum Zwecke besser ausgerüsteter Armeen, die
ihre Macht nach innen und außen absichern. Einen ähnlichen Vorteil hat
es, vom Westen bzw. globalen Norden als verlässlicher Partner gesehen zu
werden. Die Wahrung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und
Menschenrechten zählen da im Vergleich oft weniger.
Der Vortrag stellt Rüstungs- und Ausbildungsprogramme der (inneren)
Sicherheitskräfte verschiedener Länder zwischen Marokko und dem Sudan
vor, beschreibt deren spezifische Rolle in der Abwehr von Migration und
zeigt, wie dieser Ansatz oft eine nachhaltige Beseitigung von
Fluchtursachen behindert, indem es diktatorische und autokratische
Regimes mit kurzsichtigen und oft diskriminierenden Politiken stabilisiert.