Heute waren wir schon früh auf den Beinen um Flyer an die Beschäftigten bei Heckler & Koch zu verteilen. Uns war es wichtig, klar zu machen, dass wir uns nicht gegen die Werkstätigen richten, sondern gegen die deutsche Waffenindustrie und die Profiteure von imperialistischen Kriegen.
Die Flyer wurden von den meisten Beschäftigten sehr positiv aufgenommen. Sie stellen eine wichtige Gegenposition zu dem dar, was Heckler & Koch und die Polizei versuchen darzustellen. Dies zeigte sich auch heute früh schon bei der Werksverteilung! Einige Aktivist:innen wurden von der Polizei kontrolliert und schikaniert, weil sie Flyer vor dem Werk verteilt haben, ebenfalls ist zu sehen, dass Heckler & Koch versucht eine Drohkulisse aufzubauen. Inklusive Stacheldraht hinter den schon sowieso extrem gut abgesicherten Werkszäunen.
Wir lassen uns davon nicht einschüchtern und schon gar nicht spalten! Wir kämpfen für eine Welt, in der die Beschäftigten in den Betrieben selbst entscheiden können, was produziert wird und in der die Produktion auf Produkte umgestellt wird, die die Gesellschaft wirklich braucht!
Kommt am Freitag mit uns nach Oberndorf! Lasst uns das Werk blockieren und dafür sorgen, dass zumindest für einen Tag keine Waffen produziert werden können!
Hier der Flyertext, den wir an die Beschäftigten verteilt haben:
„Guten Morgen liebe Kolleginnen und Kollegen,Am Freitag kommen wir zu eurem Arbeitgeber, Heckler und Koch, um ein Zeichen gegen die Rüstungsindustrie zu setzen. Unser Ziel ist es die Werkstore zu blockieren, also stellt euch auf einen freien Tag ein. Für die, die doch noch spontan vorbei kommen haben wir Kaffee dabei.
Wichtig ist uns dabei, dass ihr wisst, dass der Protest sich nicht gegen euch richtet. Unser Protest richtet sich gegen den Konzern Heckler und Koch, also eure Chefs, die mit eurer Arbeit eine menge Kohle verdienen. Euren Chefs ist es egal, was mit den Waffen überall auf der Welt angerichtet wird, ihnen geht es nur um den eigenen Profit und das zeigt sich auch an euren Löhnen! Diese sind im Verhältnis zu den Gewinnen des Unternehmens viel zu niedrig. Doch nicht nur hier ist das so, sondern in allen Betrieben, weil wir in einem System leben, das auf der Profitmaximierung basiert.Mit den hier produzierten Waffen wird im Jemen und im Irak, in Mexiko, Brasilien, im Sudan und an vielen Orten mehr gemordet. Heckler & Koch umgeht dabei bewusst die wenigen und unzureichenden Exportbeschränkungen Deutschlands. Doch nicht nur dort, auch hier vor Ort gibt es beunruhigende Tendenzen. Aktuell reihen sich faschistische Skandale in Bundeswehr und Polizei am laufenden Band aneinander, trotzdem wird deren Etat immer weiter erhöht und sie werden mit Waffen ausgerüstet, die u.a. von Heckler und Koch produziert werden.Ein Beispiel, wie sich Heckler und Koch die Ausfuhrgenehmigungen für ihre Waffen in Zielregionen erschleicht, ist Mexiko. Der Konzern konnte Waffen in mexikanische Krisenregionen mit katastrophaler Menschenrechtslage und brutal agierender Polizei exportieren, durch falsche Angaben zu deren Verbleib. Damit wurden dann zivilgesellschaftliche Proteste brutal und für viele tödlich niedergeschlagen. Heckler und Koch ist damit Akteur und Profiteur des Regimes in Mexiko. Und wer wurde dann dafür verurteilt? Einfache Sündenböcke aus dem Unternehmen, nicht die Chefs, die dafür verantwortlich sind!
Wir wollen nicht, dass ihr arbeitslos werdet. Was wir wollen ist, dass ihr entscheiden könnt, was produziert wird und hier Produkte hergestellt werden, die der Gesellschaft wirklich nutzen und nicht einigen Wenigen!Wenn ihr Diskussionsbedarf habt, dann seid ihr herzlich eingeladen, zu unserer Blockade zu kommen, einen Kaffee mit uns zu trinken und mit uns zu diskutieren!Eure Chefs werden es versuchen, uns als eure Feinde darzustellen, lasst euch nicht verarschen!“