Aktuelle Pressemitteilung Freitag, 31.08.

Heute in den frühen Morgenstunden gab es einen spontanen Fahrradausflug von Teilnehmer*innen des „Rheinmetall entwaffnen“-Camps, ausgerechnet direkt vor Schichtbeginn. Vom Bahnhof am Ortseingang in Unterlüß ging es fast eine Stunde lang bis zum Rheinmetall „Waffe und Munition“-Gelände. Mit dieser Aktion wollen wir ein wichtiges Zeichen setzen, gegen die Produktion von Waffen durch Rheinmetall in Unterlüß.

Einige Frühaufsteher*innen waren im Schneckentempo über 45 Minuten lang auf der Müdener Straße unterwegs und kamen beim Einladungen und Flyer verteilen mit Anwohner*innen und vielen Pendler*innen in Kontakt. Im Gegenverkehr wurde teilweise freudig zurück gewunken.

Durch Plakate wie „Gegen Panzer, aber nicht gegen Arbeiter*innen“,einem Transparent „Rheinmetall entwaffnen Fluchtursachen bekämpfen“ und bunten Fahnen wurde schon früh morgens auf die hiesige Produktion von Kriegswaffen hingewiesen. Rheinmetalls Waffen und Munition bringen Tod und Zerstörung in Kriegs- und Krisenländer auf der ganzen Welt!

Auf Höhe des Camps begrüßten weitere Teilnehmer*innen die Fahrradtour und vereinigten sich zu einer Gruppe, die im Sonnenaufgang bis vor das Werkstor zog. Der Schichtbeginn wurde temporär blockiert, durch eine Aktion, die im Ort durch eine lange Autoschlange weit sichtbar war.

Während zu dieser Zeit auf dem Gelände sonst schon an Kriegswaffen geschraubt wird, markierten wir diesen Betrieb heute als Ort, wo Krieg beginnt, und störten den Ablauf.

Weiter geht es heute im Camp-Programm mit verschiedenen Workshops zu Themen wie Deutschlands Rolle im Krieg in Kurdistan oder der Forderung nach Transformation des nahe gelegenen Truppenübungsplatzes in ein Biosphärengebiet. Gestern gab es Workshops zu Waffenproduktion, darin involvierte Banken, Aufstandsbekämpfung des militärischen wie des polizeilichen Bereichs und dem Kampf gegen das Patriarchat.

In den kommenden Tagen geht es weiter mit Aktionen: zum morgigen internationalen Antikriegstag werden wir ab 10 Uhr in der Ortsmitte sein und mit den Anwohner*innen in Kontakt kommen. Geplant sind Informationen und Musik. Am Nachmittag geht es weiter zu einer Gedenkveranstaltung um 15 Uhr im KZ-Außenlager Altensothrieth. Dieses findet bisher noch gar keine Beachtung und Aufarbeitung durch den Rheinmetallkonzern, der dort im 2. Weltkrieg jüdische Zwangsarbeiter*innen zur Waffenproduktion ausgebeutet hat.

Am Sonntag den 2.9. um 13 Uhr ist am Bahnhof eine große Demonstration unter dem Motto „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“ geplant, zu der über 70 verschiedene Organisationen aus verschiedenen Spektren aufrufen.

Jeder Tag ist Fahrradfahrtag! Krieg beginnt hier, unser Widerstand auch!