Am 15.6. soll, in Deutschland, zum ersten Mal der sogenannte „Veteranentag“ mit über 118 militaristischen, kriegsverharmlosenden Shows begangen werden. Dies beschloss der Deutsche Bundestag im April 2024. Der Tag soll die Bundeswehr und besonders ihre Soldat*innen ehren und sichtbarer machen und zur Etablierung einer Veteranenkultur beitragen. Inspiriert ist dieses Vorhaben aus den USA. Dort ist der “Veterans Day” sogar ein bundesstaatlicher Feiertag, gepaart mit großen Militärparaden und Feiern. Im Gegensatz zu den USA ist die deutsche Definition aber viel weiter gefasst und zeigt, dass die Herstellung des Veteranenbegriffs ziemlich gewollt ist: Nicht etwa nur Leute, die im Kriegseinsatz waren fallen darunter. Jede*r im aktiven Dienst oder mit einer ehrenhaften Entlassung aus der Bundeswehr sollen sich davon angesprochen fühlen. Das zeigt worum es bei diesen Veranstaltungen wirklich geht: Den Militarismus in die breite der Gesellschaft tragen. Die Debatte über einen solchen Tag wurde in Deutschland nach dem Beginn des Ukraine Krieges und der mit der „Zeitenwende“ begonnenen Kriegstüchtigmachung wieder hervorgeholt und ist Teil der Aufrüstung nach Innen und des Kampfs um die Köpfe, der die Bundeswehr und die Möglichkeit eines Kriegs zu einem Teil des Alltags der Menschen machen soll.
Die Einführung dieses Tages geht einher mit massiver Aufrüstung, ein Sondervermögen nach dem anderen welches hunderte Milliarden schwer ist und finanziert werden soll durch Kürzungen und Einsparungen in allen anderen Bereichen. Die Regierung unter Friedrich Merz arbeitet schon daran das Rentner länger arbeiten müssen, beim Bürgergeld stärker und rigoroser gekürzt wird und sich unsere Lebensbedingungen allgemein verschlechtern, während Rüstungskonzerne immer höheren Gewinn einfahren. Die Kosten für die Kriegstüchtigkeit werden auf unseren Rücken verlagert. Allerdings soll Deutschland nicht nur materiell durch mehr Geld und Waffen kriegstüchtig gemacht werden, die Kriegstüchtigkeit soll bis in die Köpfe der Menschen vordringen. Denn die Bundeswehr braucht nicht nur Geld, sie braucht auch Menschen, die im Ernstfall für die Interessen des Deutschen Imperialismus in den Schützengräben liegen und Andere erschießen.
Die Bundeswehr betreibt einen großen Aufwand um Menschen durch Stände auf Jobmessen oder anderen Großveranstaltungen, wie der Gamescom, davon zu überzeugen was für ein toller Arbeitgeber die Bundeswehr doch ist und wie schön es eigentlich ist Soldat*in zu sein und „sein Land zu verteidigen“.
Nach außen versucht sich die Bundeswehr als Modern und Inklusiv zu verkaufen, verspricht Frauen Gleichberechtigung und Karrierechancen in ihrem Dienst, aber die Realität sieht anders aus. Sexistisches, fremdenfeindliches, queerfeindliches, antisemitisches Verhalten steht in der Bundeswehr auf der Tagesordnung, vor wenigen Wochen erst fiel der Generalmajor Hartmut Renk mit einem ekelhaften und Sexistischen Spruch über Vergewaltigung auf.
Beiteiligt euch am Sonntag an Protesten gegen den Veteranentag! Lasst uns gemeinsam aktiv werden gegen die Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands. Beteiligt euch am 15.6. an Aktionen gegen den Veteranentag und kommt vom 26.-31. August zu unserem Camp in Köln.